Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik

„Stunde Null“ im betrieblichen Arbeitsschutz?

Dieses Thema hat am 15. November 2024 JProf. Dr. Nina Kleinöder von der Otto-Friedrich-Universität aus Bamberg beim 182. Sicherheitswissenschaftlichen Kolloquium mit und für mehr als 70 zugeschalteten und aktiven Teilnehmer*innen diskutiert.

Das 182. Kolloquium beleuchtete die historische Entwicklung des Arbeitsschutzes in Deutschland, von den innovativen Ansätzen der Weimarer Republik bis hin zur Arbeitssicherheit in der Bundesrepublik. Dr. Nina Kleinöder zeigte auf, dass die Weimarer Republik mit neuen sozialstaatlichen Ideen und der Fokussierung auf Unfallverhütung wichtige Grundlagen für den Arbeitsschutz legte, auch wenn umfassende gesetzliche Regelungen zunächst scheiterten.

Während des Nationalsozialismus wurden bestehende Strukturen wie Gewerbeaufsicht und Berufsgenossenschaften ideologisch verzerrt. Mitbestimmung wurde abgeschafft und der Arbeitsschutz stand im Spannungsfeld von Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit.

In der Nachkriegszeit setzte sich die Arbeitsschutzgesetzgebung der Weimarer Republik weitestgehend ereignislos fort, wobei Unternehmen eigenständig Gestaltungsspielräume zur Weiterentwicklung von Arbeitsschutzmaßnahmen nutzten. Spätere Reformen in den 1970er- und 1980er-Jahren erweiterten das Verständnis des Arbeitsschutzes und führten zu neuen Regelungen, die schließlich 1996 in einem einheitlichen Arbeitsschutzgesetz mündeten.

Dr. Nina Kleinöder ging im Rahmen des 182. Sicherheitswissenschaftlichen Kolloquiums sehr fundiert auf diese Aspekte ein und stellte die historische Entwicklung des Arbeitsschutzes als Teil eines inkrementellen Prozesses vor, der eng mit den jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verknüpft ist.

Unter www.institut-aser.de/out.php?id=2100 finden Sie diese Fachinformation und weitere Materialien in druckbarer Qualität.

Institut ASER e.V., Wuppertal
Ansprechpartnerin: M.Sc. Ann Kathrin Wissemann

 

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